Nature Morgana

Die Geografie ist dekorativ, das wissen Generationen von Naturfotografen.

Je nach Perspektive verwandeln sich Felder, Berge und Flüsse in grafische Strukturen, die sich ansprechend in Szene setzen lassen. Fragt sich nur: Will man eine weitere Winterlandschaft sehen, die aussieht wie eine futuristische Filmkulisse? Braucht man noch mehr Meermotive, wo der Ozean den Appeal monochromer Avantgardekunst hat? Ist das nicht alles schon sehr konventionell in seiner stilistischen Ambition?

Die Bilder von Carl Finkbeiner und Frieder Salm setzen genau da an: Sie verunsichern den Look der Hochglanzmagazine, mit dem sie kokettieren, mit dem einfachen Mittel der Spiegelung und Reihung. So wird aus romantischen Szenarien – eine Dünenlandschaft, ein Winterwald, Rapsfelder – eine Welt optischer und intellektueller Verunsicherung.

Die zum Horizont hinströmenden Mooswellen erscheinen als unheimlicher Organismus, der droht, die Welt zu überziehen. Ein verdoppeltes Bergmassiv steht da wie ein unheimliches Portal, als mythische Schwelle hin zum Unbekannten. Vereiste Felder wirken wie ein Rüstungsharnisch aus düsteren Sagen; ein Dünenfeld zerschmilzt in einer verstörend erotischen Körperlichkeit, die keinen Anfang und kein Ende kennt. Das Figurative dieser Darstellungen ist durchzogen vom Rätsel – das macht ihren hohen Anspruch aus.

Daniel Haas, ” Zeit / Spiegel online”

Matera

150 cm x 100 cm, Direct Print auf Aludibond, Auflage: 10 + 2

Im Meer treibende Eisschollen bei Grönland, aus dem Fenster einer Linienmaschine aufgenommen, auf dem Weg in die USA.

Der Wind, das Meer und die Gezeiten kreieren hier Eislandschaften und schaffen Muster und Figuren, die nur aus großer Höhe als solche überhaupt sichtbar werden. Wir fanden diese Köpfe darin und verschmolzen sie zu einem eisigen Bildnis der Mutter Erde. Matera, die Nährende führt daher die Tradition der Marienbildnisse aus der Geschichte der Malerei fort.

Eleutheria                                          

150 cm x 100 cm, Direct Print auf Aludibond, Auflage: 10 + 2

Diese Luftaufnahme von Bananenfeldern in Costa Rica lässt aus den geometrischen,

von Wirtschaftswegen durchzogenen Plantagen einen grünen Helden hervortreten. Eleutheria die Personifikation der Freiheit, eine antike Gottheit.

Aufgrund der zu hohen Bodenfeuchtigkeit sind einige Geländezonen landwirtschaftlich nicht nutzbar. Aus diesen entsteht auf unserem Bild ein Kämpfer für die Freiheit der Natur aus ungezähmtem, dicht bewachsenem Urwald.

Gentle Giant

120 cm x 40 cm, Lambda Print auf Aludibond, UV Schutzfolie, Auflage: 25 +

Island, mit nur ca. drei Einwohnern pro Quadratkilometer ein extrem dünn besiedeltes Gebiet. Reichlich Platz also für „Das kleine Volk“. Elfen, Feen, Kobolde und Trolle bewohnen laut dem weit verbreiteten Glauben der Isländer Spalten und Höhlen in den weiten Lavafeldern der Vulkaninsel.

Nur sehr wenige Bäume oder Büsche finden sich in dem rauen Klima. Dafür ist der sanfte Riese, der „Gentle Giant“, wie die ausgedehnten, weichen, die Lava überdeckenden Moosfelder genannt werden, allgegenwärtig.

Positions

200 cm x 65 cm, Lambda Print auf Aludibond, UV Schutzfolie, Auflage: 10 + 2

Die meisten Betrachter nähern sich neugierig und rätseln über die Einordnung des hier dargestellten Naturphänomens. Im klirrend kalten Winter 2006 fror bei lang anhaltendem Frost bis minus 25 Grad Celsius sogar die fließende Berliner Havel vollständig zu. Weit ab vom Ufer war die Eisdecke immer noch 30 cm dick und zeigte an manchen Stellen diese unglaublichen Türme, vom Flussgrund aufgestiegener und dann eingefrorener Gasblasen. Da es wochenlang nicht geschneit hatte war das Eis absolut klar und durchsichtig.

Black Forest – White Wood

200 cm x 65 cm, Lambda Print auf Aludibond, UV Schutzfolie, Auflage: 10 + 2

Tiefster Winter in der finnischen Wildnis. 300 km bis zur nächsten Stadt, Rovanjemi, der angeblichen Heimat des Weihnachtsmannes. Bei minus 39 Grad Celsius halten die Kameraakkus nur 5 Minuten durch. 3 Rentiere tauchen auf, sehen uns und verschwinden sofort wieder im dichten Tannenwald, dem „Black Forest – White Wood“

Polar Bear               

200 cm x 65 cm, Lambda Print on Aludibond, UV Schutzfolie, Auflage: 10 + 2

Der Namensgeber dieses Bildes ist das größte Landraubtier der Erde. Leben kann er nur auf dem Eis und er braucht große Gebiete um seinen Nahrungsbedarf zu decken. Durch die globale Klimaerwärmung und die verstärkte Förderung von Öl und Gas in den Polarregionen gehen die Bestände an Eisbären stark zurück. Gelegentlich treiben Eisbären auch auf einer Scholle von Grönland nach Island, wo dieses Bild entstanden ist. Sollte in diesem Bild ein Eisbär vorhanden sein, dann taucht er wohl gerade.

11000 ITA                 

200 cm x 65 cm, Lambda Print auf Aludibond, UV Schutzfolie, Auflage: 10 + 2

11000 Meter, die übliche Reiseflughöhe eines Passagierjets. 900 km/h. Unter uns, seltsam entfernt: Berge, Wüste, Natur, Zivilisation. Der Blick auf unseren Planeten ist aus dieser Entfernung besonders.

Es entstehen neue Formen, Strukturen, Verbindungen. Bei vielen Betrachtern ruft das Bild Assoziationen wie „altes Leder“,„Eichenrinde“ oder „Mikroskopische Zellstruktur“ hervor. Zu sehen sind jedoch überfrorene Felder im hohen Kaukasus, in feinste geometrische Muster aufgelöst, aufgenommen während eines Fluges von Delhi nach Amsterdam.

Seven Seconds                    

7 x 70 cm x 26 cm, Direct Print auf Aludibond, Auflage: 25 + 2

Fotografie lässt die Zeit stillstehen; und zeigt gleichzeitig ihren Fortgang. „Seven Seconds“ sind sieben, aufeinander folgende Fotografien der Spiegelung eines Schilfhalms im leicht bewegten Wasser eines Sees im Abendlicht.

Die Amplitude und Frequenz der Wasserbewegung erzeugen in diesen aufeinanderfolgenden Momentaufnahmen die Zusammengehörigkeit. Sie scheinen sich geradezu die Arme, bzw. die Halme zu reichen.

Ohana #1                             

Triptychon, 3 x 120 cm x 40 cm, Direct Print auf Aludibond, Auflage: 25 + 2

Ohana ist das hawaianische Wort für Familie, Zusammengehörigkeit. Jedes Einzelbild dieses Ensembles steht für sich und hat, aufgrund des wiederkehrenden Phänomens der Wellenform doch starke Gemeinsamkeiten mit den anderen Bildern,

Das Innere einer 1500 Jahre alten dänischen Eiche, die sich täglich ändernde Form der Dünen an der namibischen Skeleton Coast und die ständig rollende Pazifikbrandung verbinden sich in diesem Triptychon wie die Mitglieder einer Familie. Während die Eiche aus unmittelbarer Nähe fotografiert wurde, ist die namibische Wüste aus 50 Metern Höhe und die Pazifik Brandung aus über 1000 Metern über Grund aufgenommen worden.

Ohana # 2                

Tryptichon, 3 x 120 cm x 40 cm, Direct Print auf Aludibond, Auflage: 25 +2

Ohana ist das hawaianische Wort für Familie, Zusammengehörigkeit. Jedes Einzelbild dieses Ensembles steht für sich und hat, aufgrund der Ausprägung natürlich entstandener Strukturen durch die Kräfte der Umgebung doch starke Gemeinsamkeiten mit den anderen Bildern.

Die Koralle mit dem grafischen Aufbau fand sich in 40 Metern Tiefe im indischen Ozean. Die Dünen mit ihren harmonisch gleitenden weichen Formen wurden aus 300 Metern Höhe im namibischen Inland fotografiert und das dritte „Familienmitglied“ komplettiert die Gruppe mit einer Ansicht eines Gletscherflusses in mehr als 4000 Metern Höhe im indischen Teil Tibets.